Was ich von einem 66-jährigen in den Bergen gelernt habe...

Was ich von einem 66-jährigen in den Bergen gelernt habe...

Hey Freunde,

Normalerweise bin ich als Trainer derjenige, der anderen etwas vermittelt – doch diesmal war eher ich der Schüler.

Letzte Woche war ich für 4 Tage in der Berghütte von Peter aus meinem Online Personal Training (so nennen wir ihn jetzt mal anonymisiert).

Peter ist 66, mittlerweile im Ruhestand und lebt den größten Teil des Jahres in den Bergen Österreichs in einer urigen, modernisierten Berghütte aus dem 13. Jahrhundert.

Er kam letztes Jahr auf die Idee, dass er doch ein paar seiner Freunde einladen könnte, um gemeinsam mit mir eine Art Trainings Camp in den Bergen zu veranstalten.

Eisbaden im Gebirgsbach, Meditationen, Atmungstrainings, Hüttentouren, Kraft und Mobility Workouts, Sauna, das volle Programm. Eigentlich ziemlich ähnlich zu meinem Trainings Camp, was im Oktober ansteht.

Jetzt ist es aber so, dass Peters besagte Freunde alle Mitte 30 sind. Dabei waren ein ehemaliger Fußballpro, ein Crossfitter, ein Calisthenics Freak und alle davon sind regelmäßig auf dem Rennrad oder bei Läufen anzutreffen.

Vielleicht könnt ihr jetzt verstehen, warum ich im ersten Moment etwas unsicher war, ob Peter sich mit der Tour, auf die wir uns am zweiten Tag geeinigt hatten, nicht übernimmt – ein 18km Trailrun mit 1.150 Höhenmetern.

Dreimal dürft ihr raten wer am Ende fröhlich vorneweg die steinigen Trails rauf- und runtergehüpft ist...

Peter hat nicht ein einziges mal gejammert, gezögert oder nachgegeben. Im Gegenteil wollte er am Ende sogar noch einen Umweg über eine unbekannte Route nehmen um den Weg "noch reizvoller" zu gestalten.

Dieses Bild wie er entspannt und fokussiert den anspruchsvollen Pfad über große Steine, Geröll und Wurzeln hinab rennt(!) wird mir noch lange im Kopf bleiben.

Es erinnert mich an ein Zitat von Laird Hamilton, dem weltberühmten Big Wave Surfer, was ungefähr so ging:

"Mit 20 waren 100.000 Leute so fit wie ich, mit 30 waren es noch 10.000, mit 40 1.000, mit 50 nur noch 100 und mittlerweile bin ich so ziemlich der einzige."

Genau darum geht es. Und das ist mir durch Peter wieder richtig bewusst geworden.

In dem Streben nach kurzfristiger Fitness oder der unmittelbaren Verbesserung des Körperbilds, vergisst man schnell die wahre Herausforderung:

Bis ins hohe Alter ganzheitlich fit zu bleiben und sich dabei diese kindliche Freude an Abenteuern zu bewahren.

Also war dieses Mal zwar ich der Trainer, aber der eigentliche Lehrer hieß Peter – denn er hat mir gezeigt, wo ich in seinem Alter sein will.

Ich sehe es jetzt schon bildlich vor meinem inneren Auge:
Kurz vor der 4 stündigen Bergtour mit meinen jüngeren Freunden stehe ich an einem sonnigen Samstag Vormittag durchtrainiert, mit braungebrannter Lederhaut und einem Espresso in der Hand neben meinem Rennrad...

Philipps… der Woche

Highlight
Mein Highlight ist gerade einfach gesund und fit mein Leben zu leben.

Es klingt vielleicht banal, aber wir vergessen oft, das zu schätzen, was wir haben – bis es plötzlich nicht mehr da ist.

Egal wieviel Stress man gerade hat, wie wenig man geschlafen hat, wie anstrengend es gerade bei der Arbeit ist, ... es gibt zu 100% immer jemanden, dem es viel schlechter geht und der mit Kusshand mit uns tauschen würde.

Mir würde es gut tun häufiger mal innezuhalten und bewusst Dankbarkeit zu empfinden. Das wirkt emotional wirklich Wunder.

Empfehlung
Meine Empfehlung der Woche ist ein Song, den ich bei dem Bergtrip morgens mit den anderen beim Frühstück gehört habe.

Es gibt ihn leider nicht bei Spotify und co. deshalb ist hier der Youtube Link.

John David - On the Mountain (1983)

Er spiegelt für mich einfach diese wunderschöne Leichtigkeit, Euphorie und gleichzeitig innere Ruhe wieder, die man an einem Ausflugstag in den Bergen empfindet.

Vielleicht trägt er euch ja auch mit diesem Gefühl durch die Woche. 😎

Tool
Das Tool der Woche ist dieses mal nur etwas für die Väter (oder Großväter) unter euch: Die Kraxe, also eine Art Rucksack zum Tragen der Kinder.

Ich kann euch wirklich nur anflehen: "Holt euch eine!" 😄

Hier nur ein paar der riesigen Vorteile.

  1. Ihr könnt damit sowohl Kraft, als auch Ausdauer trainieren und gleichzeitig richtig Kalorien verbrennen. (siehe mein Video zum Rucking)
  2. Auch mit Kindern müsst ihr nicht auf intensive Wandertouren oder Abenteuer verzichten.
  3. Ihr könnt den Kleinen schon in jungem Alter die magische Welt der abgelegenen Natur- und Berglandschaften zugänglich machen.
  4. Nach etwas Gewöhnung schlafen die Kids darin meist super ein.
  5. Die Kraxe kann man bei Flugreisen als kostenloses Trageutensil für die Kinder mitnehmen und einfach direkt am Flieger abgeben. Natürlich komplett vollgepackt um Gepäckkosten zu sparen... 😉

Es ist echt abgefahren wie häufig wir unsere Kraxe mittlerweile schon genutzt haben, und wie viele schöne Momente wir nur so erleben konnten. Kurztrip am Wochenende, Camping in den Alpen, Wanderausflüge im Urlaub, usw.

Unsere Kinder sind gerade 1 und 4. Beide kann ich super mit der Kraxe durch die Gegend tragen, wobei es bei unserem Großen schon langsam schwer wird... 😅

Wenn ihr euch eine holt, kann ich unsere von Deuter absolut empfehlen. Nehmt nicht die Variante mit weniger Stauraum, auch wenn sie etwas günstiger ist. Glaubt mir, mit Trinkflaschen, Wickelzeug und co. braucht ihr den Platz.

Workout
Probiert mal ein EMOM.

Das steht für "every minute on the minute" und bedeutet folgendes:

Ihr legt eine feste Wiederholungszahl für eure Übung pro Minute fest und absolviert diese zu Beginn der Minute. Den Rest der 60 Sekunden habt ihr dann Zeit um Pause zu machen, bis das ganze mit dem Beginn der nächsten Minute wieder von vorne beginnt.

Das ist eine tolle Methode um viele Wiederholungen in vergleichsweise wenig Zeit zu schaffen. Sehr gut eignen sich dafür bspw. klassische Körpergewichtsübungen wie Klimmzüge oder Liegestütz.

Man kann damit in den Übungen wirklich relativ schnell besser werden. 6-10 Min. und ca. 30 Sek. Arbeitszeit pro Minute sind dabei ein guter Einstiegspunkt.

In diesem Video habe ich das EMOM Prinzip genutzt um 500 Klimmzüge und 1000 Liegestütz in einer Trainingseinheit zu machen. Es ist bspw. auch der Weg wie Klimmzug Weltrekorde über 24h aufgestellt werden.

Viel Spaß beim Ausprobieren und habt eine gute Woche. 🙂

Wir sehen uns im nächsten Video. Bis dann, euer Philipp
Ciao

PS: Hier findet ihr mein neuestes Video  "Die 5 unvergesslichsten Sportevents für Männer"


Ich freue mich über eure Kommentare zum Newsletter (loggt euch dafür einfach kurz auf meiner Website ein - kein Passwort nötig PHILIPP VINNEN) Ich freue mich über jeden Impuls.